Lehrinhalte |
Die Vorlesung gibt Einblick in historische und systematische Konstellationen, in denen Kultur(en) und Kulturbegriffe Konfliktfelder markieren. Die Rede von „Kultur“ steht nie außerhalb von normativen Systemen und politischen Kämpfen, im Gegenteil: Wem Kultur, kulturelle Leistungen, Kulturtechniken usw. attribuiert oder abgesprochen werden, ist eine intrinsisch politische Frage, da mit dem Besitz von Kultur (Sprache, Zivilisiertheit, künstlerische Formen) gesellschaftliche Teilhabe verknüpft ist. Gegen den inflationären Gebrauch des Begriffs Kultur (von der Filmkultur bis zur Kultur des Shopping) versucht die Vorlesung Kulturbegriffe zuzuspitzen und in ihrem historischen wie philosophischen Kontext zu situieren.
Themen (á 1-2 Einheiten)
- Naturkulturen. Zum historischen Wandel von Konzepten der Natur - Kulturtechnikforschung zwischen Ethnologie und Pädagogik - Kulturkontakt / Kulturtransfer / produktive Missverständnisse - Übersetzen als Paradigma der Kulturwissenschaft - Asymmetrien und Aneignungen. Globalisierung und kulturelle Dominanz - Körperkult/uren. Feine Unterschiede - Kultur als Praxis der „Selbstkultivierung“ (Anthropotechniken) - Kultur als Praxis der rituellen Verwandlung/Stabilisierung des Sozialen (Kulturbegriffe der Ethnologie)
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