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[ 603ERAPEAPV17 ] VL Grundlagen und interdisziplinäre Betrachtung der Erkrankungen des Alters und Palliativmedizin

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Workload Ausbildungslevel Studienfachbereich VerantwortlicheR Semesterstunden Anbietende Uni
1 ECTS M1 - Master 1. Jahr Humanmedizin Peter Dovjak 2 SSt Johannes Kepler Universität Linz
Detailinformationen
Quellcurriculum Masterstudium Humanmedizin 2024W
Ziele Altersmedizin: I. Physiologische, Pathologische, strukturelle und funktionelle Veränderung des Alterns, Reaktionen des Organismus auf Krankheiten: 1. Biochemische, molekulare, zelluläre, genetische und psychosoziale Theorien des Alterns benennen können, Anti-Ageing Prinzipien aufzählen können (K2). 2. Anatomische, histologische, physiologische, und metabolische Veränderungen während des Alterungsprozesses diskutieren können (K3). 3. Mit Alterung assoziierte Pathophysiologie kennen, z.B. Immunoseneszenz (K1). 4. Altersbedingte atypische (unspezifische) Präsentation von Störungen/Krankheiten (d. h. die Präsentation entspricht nicht der „typischen“ Symptomatik, die an anderer Stelle im medizinischen Lehrplan gelehrt wird) beispielhaft kennen und wiedergeben können (K2, A1). 5. Alterungsprozesse bei Frau und Mann, Gemeinsamkeiten, Unterschiede und kennen und benennen können (K2, A1). 6. Prinzipien der evidenzbasierten Medizin und Anwendung von Leitlinien in der Behandlung alter und sehr alter Menschen, unter Berücksichtigung von Multimorbidität kennen und wiedergeben können (K2, A1). 7. Nutzen-Risiko-Abwägung bei eingeschränkter Evidenzlage zu Diagnostik und Therapie im hohen Alter und Verhältnismäßigkeit medizinischer Maßnahmen diskutieren können (K3). 8. Pharmakotherapie im Alter: Pharmako-dynamische und -kinetische Besonderheiten aufzählen können (K2). Polypharmakotherapie und Maßnahmen zur Reduktion von Polypharmakologie kennen (K0). II. Häufige Gesundheitsstörungen älterer Personen: 1. Pathophysiologie, Diagnostik, Assessment, Management und präventive Strategien häufiger geriatrischer Erkrankungen, Syndrome und Funktionsbeeinträchtigungen älterer Menschen: Grundzüge von Diagnose und Therapie folgender Krankheiten/Syndrome im Alter, unter Berücksichtigung von Multimorbidität: Chronische Schmerzen erläutern können (K3), Demenz und Delir klinisch diagnostizieren und erläutern können (K2), Depression, Angst, Suizid-Risiko, Abhängigkeitskrankheiten benennen und wiedergeben können (K2), Gangstörungen, Schwindel, Synkopen, und Sturzrisiko erkennen können (K1), Osteoporose, Arthrosen erkennen können (K1), Erkrankungen des Bewegungsapparates aufzählen können (K2), Häufige chirurgische Diagnosen wiedergeben können (K2), Hör- und Sehstörungen, technische Hilfen benennen können (K2), Frailty, Mangelernährung und Sarkopenie erkennen können (K1), Hauterkrankungen im Alter inkl. Dekubitus u. Venenkrankheiten erläutern können (K3), Blasenentleerungsstörungen und Beckenboden-Funktionsstörungen benennen können (K2); 2. Grundzüge der Pathophysiologie, der Diagnostik, des Managements und präventiver Strategien häufiger Diagnosen bei älteren Menschen: Herz-Kreislauf-Erkrankungen (u.a.Herzinsuffizienz und Hypertonie) aufzählen können (K2), Zerebrovaskuläre Erkrankungen und Schlaganfall wiedergeben können (K2), Chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen und Pneumonie erläutern können (K3), Diabetes mellitus differenzieren können (K3), Störungen des Elektrolyt und Wasserhaushaltes benennen können (K2), Nierenversagen erläutern können (K3), Entzündungen und Infekte erläutern können (K3), Onkologische Krankheiten aufzählen können (K2); III.: Das geriatrische Assessment: Zweck, Ziele und Nutzen geriatrischer Assessments erläutern können (K3); IV: Medizinisches Training u. Remobilisierung: Ziele und Möglichkeiten medizinischer Trainings und Remobilisierungstechniken aufzählen können (K2), Methodik medizinischer Trainings und Remobilisierungstechniken wiedergeben können (K2); V: Gewalt, Isolation u. Freiheitsbeschränkungen an älteren Menschen: Gewalt, Isolation und Freiheitsbeschränkungen an älteren Menschen: körperlich, psychisch, finanziell und sexuell erkennen können (K1); VI. Altersrelevante Rechtsmedizin: Die Inhalte des Unterbringungs-, Heimaufenthalts- u. Pflegegeldgesetz sinngemäß wiedergeben können, z.B. Umgang mit Fixierungen (K2); // Palliativmedizin Die Studierenden sind in der Lage, die Geschichte und Entwicklung der Palliative Care zu benennen (K2), die WHO-Definition Palliative Care aus 2002 zu erläutern (K3), die Versorgungsstrukturen in Österreich anhand der abgestuften Hospiz- und Palliativversorgung zu erklären (K3), die Grundzüge der palliativen Haltung und Arbeitsweise zu erklären (K3), multiprofessionelles Arbeiten anhand von Beispielen zu erläutern (K3), Ursachen und Therapie von Schmerz und von anderen palliativen Symptomen zu erläutern (K3), die Definition und Kriterien einer Palliative Sedierungstherapie zu erklären (K3), die Grundzüge der Palliative Care bei nicht-onkologischen Erkrankungen zu erklären (K3)
Lehrinhalte Diagnose, Assessment und Behandlung von älteren Patienten:

  • Kommunikation mit älteren und kognitiv eingeschränkten Patienten
  • Anwendung von geriatrischem Assessment
  • Hilfsmittelabklärung, Rehabilitations-Techniken
  • Interdisziplinarität
  • Pharmakotherapie im Alter (Polypharmazie, …)
  • Adhärenz

Geriatrische Syndrome und Erkrankungen

  1. Physisch (Bewegungsapparat): Gangstörungen, Gelenkserkrankungen und Bewegungsstörungen, Osteoporose, chronische Schmerzen, Mangelernährung und Sarkopenie, Stürze
  2. Psychisch: Demenz und Delir, Synkope, Depression, Suizid-Risikostörungen, psychosoziale Notsituationen, Abhängigkeitskrankheiten
  3. Organspezifisch (Internistisch): Hauterkrankungen inkl. Dekubitus, Hör- und Sehstörungen, Infekte, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Insult, Parkinsonsyndrome, Synkope, Vertigo, Polypharmazie, Gerotechnologie und eHealth Themen, Schmerz Niere, Harn- und Stuhlinkontinenz
  4. Onkogeriatrische Konzepte

Grundlagen der Palliative Care, Begriffsdefinitionen, Grundlagen Hospiz- und Palliativarbeit

  • Definition Palliativpatient und palliative Haltung
  • Versorgungsstrukturen in der abgestuften Hospiz- und Palliativversorgung
  • Multiprofessionalität, multiprofessionelles Arbeiten im Team
  • Palliativmedizin beim nicht-onkologischen Patienten – der sterbende Mensch
  • Total pain

Palliative Therapie

  • Symptomlinderung z.B. bei Dyspnoe, Übelkeit, Erbrechen, Anorexie-Kachexie-Syndrom, Ileus, terminales Delir
  • Therapiezieländerung am Lebensende
  • Palliative Sedierungstherapie
  • Palliative Schmerztherapie Kommunikation mit Sterbenden und ihren Angehörigen
Beurteilungskriterien Keine eigenständige Beurteilung der Lehrveranstaltung. Die Beurteilung erfolgt im Rahmen der schriftlichen Modulprüfung am Ende des Moduls. Die Zuteilung zur Vorlesung gilt als Anmeldung zur unmittelbar auf das Modul folgenden Modulprüfung (vereinfachtes Anmeldeverfahren), sofern alle Anmeldungsvoraussetzungen vorliegen.

Wenn bei einem Prüfungstermin weniger als 10 Anmeldungen zustandekommen, kann die Prüfung nach Entscheid des/der Prüfer*in auch mündlich abgehalten werden.

Abhaltungssprache Deutsch
Literatur Polypharmazie, Hsg.: ÖGGG, Apollogasse 19,1070 Wien Repetitiorium Geriatrie, R.Neubart, Springer Verlag, Heidelberg 2015
Lehrinhalte wechselnd? Nein
Präsenzlehrveranstaltung
Teilungsziffer 60
Zuteilungsverfahren Verbundene Anmeldung